Neben den bürgerlichen Intellektuellen hatten wandernde Handwerksgesellen eine große Bedeutung für die demokratische Entwicklung.

Die Französische Revolution von 1830, die Entwicklung der französischen und englischen Arbeiterbewegung wirkten sich auch auf Deutschland aus: Diese Periode brachte einen neuen Aufschwung demokratischer Bewegungen.

Abendroth lenkt hierbei den Blick auf die wachsende Zahl wandernder Handwerksgesellen. Sie zogen vermehrt durch Europa, lernten Französisch und andere Sprachen und kamen mit der sich weiterentwickelnden Arbeiterbewegung in Berührung. Sie brachten ihre Erfahrungen und ihr Wissen nach Deutschland.

Die demokratischen Ideen wurden, so Abendroth, nicht nur von bürgerlichen Intellektuellen wie Georg Büchner getragen, sondern auch von Handwerksgesellen und Studenten verbreitet.

Die Entwicklung blieb jedoch widersprüchlich. In den demokratischen Bewegungen dachte man in Konspirationen und in engen Kadergruppen. Da die Massen noch nicht soweit seien, selbständig zu handeln, orientierte man sich eher an François Noël Babeuf und dessen demokratische Konspiration von 1796 oder man knüpfte an die demokratisch-progressive Diktatur der Jakobiner an.

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Wolfgang Abendroth (1997): Einführung in die Geschichte der Arbeiterbewegung, Bd. 1, 2. Auflage, Heilbronn, 43ff.