Marxistische Gewerkschaftstheorie 6: Wolfgang Abendroth betont die Bedeutung von Einheitsgewerkschaften und die Notwendigkeit überparteilicher Diskussionen.

In der Diskussionsrunde des Seminars skizziert Abendroth sein Modell und seinen Anspruch an eine Gewerkschaftsbewegung:

„Habe ich eine breite Bewegung – die brauche ich – von der ich weiß, sie kann nur handeln, wann und wo sie einheitlich handeln will. Wo also das Bewusstsein der ungeheuren Majorität der Mitglieder soweit entwickelt ist, dass sie das einheitliche Handeln wollen. Und wo es gleichzeitig natürlich gleichzeitig mehrere miteinander streitende und diskutierende theoretischen Richtungen gibt, die in Fragen der Analyse und der wissenschaftlichen Einordnung divergieren, wird es immer so sein, dass jede der diskutierenden Richtungen davon überzeugt ist, ‚meine Auffassung ist richtig‘. Sonst könnte das Ganze überhaupt nicht funktionieren. Daher muss ich jedem die Freiheit lassen, seine Auffassung zu vertreten.“

Wer in Wirklichkeit recht hat, entscheide sich an der Praxis und am wirklichen geschichtlichen Verlauf.

Weiterlesen „Einheitsgewerkschaft, Diskussionsfreiheit und Gewerkschaften im Sozialismus“